Samstag, 30. Juni 2018

Das bauhaus zog nach Dessau - und wir hinterher

Wir allerdings bequem per Bahn über Leipzig durch Wiesen und Wälder.


Anders als die Bauhaus Schüler, die per Pferdewagen ihr Hab und Gut transportierten und in Dessau auf freiem Feld neu anfingen.


Hier manifestieren sich die Designideen in einer Hochschule, den Meisterhäusern sowie Siedlungsbauten.


Durch den Krieg teilweise zerstört und in der DDR nicht gerade gewürdigt, wurden die Gebäude seit der Wende schrittweise rekonstruiert und renoviert.


So besichtigen wir heute die Wohnhäuser der Meister und die Hochschule.


Dabei lernen wir, das die Leitidee des Bauhaus „die Form folgt der Funktion“ bei Weitem nicht immer eingehalten wurde.


Vielmehr bestimmte dann doch die Designidee oft die Ausführung. Ist halt auch wirklich hübsch wenn es optisch passt.


Moderne Elemente der heutigen Architektur wie Flachdächer und Fertigbauweise wurden allerdings auch schon erprobt und inspirieren den späteren Plattenbaustil.

Freitag, 29. Juni 2018

Weimar II - Architektur und Kultur

Anna Amalia. Bekannt geworden durch die 1991 nach ihr benannte Bibliothek, die spätestens durch den verheerenden Brand 2004 ein Begriff sein sollte. Anna Amalia führte das Herzogtum Weimar Ende des 18. Jahrhunderts zu kultureller Blüte.


Unser Tag startet mit der Besichtigung des restaurieren Rokkokosaales und der Begleitausstellung um die Bemühung der Restauration der 62.000 beim besagten Brand beschädigten Bände.


Die Karten hatten wir vorbestellt, da täglich nur 50 Personen zur Besichtigung reingelassen werden. Übrigens war Goethe hier Bibliothekar und wachte akribisch über die ihm anvertrauten Bücher.



Nach einem Mittagssnack in italienischem Setting, das sicher auch Goethe gefallen hätte, schließen wir uns dem Bauhausspaziergang durch die Universität an.



Hier in Weimar begann 1919 unter Gropius die Zusammenführung von Kunst und Kunsthandwerk. Allerdings war der Ansatz für die Thüringer Geldgeber wohl doch zu radikal, so dass die Bauhausschule schließlich weiterzog nach Dessau.

Und dahin zieht es uns morgen auch...

Donnerstag, 28. Juni 2018

Weimar - Kultur, Kultur, Kultur

Zum Jubiläum der Weimarer Verfassung muss man natürlich in Weimar Halt machen. Und auch, weil hier alles von Rang und Namen zu Zeiten der Weimarer Klassik vorbeischaute. Nicht ohne Grund sind wir also in der „Kulturstadt Europas“.


Neben jüngeren zeitgeschichtlichen Zeugnissen wie dem Ernst-Thälmann Denkmal und dem sowjetischen Soldatenfriedhof treffen wir überall auf Goethe, Schiller, Goethe, Liszt, Goethe, Herder, Goethe, Shakespeare...



Aber auch auf das Grab von Lucas Cranach d.Ä., dessen Sohn das beeindruckende Altarbild in der Herderkirche schuf, sowie das Cranachhaus.




Beim Spaziergang durch den Park an der Ilm stoßen wir dann überraschend noch auf eine Höhle! Ursprünglich als Brauereikeller geplant, speiste sie Goethes Fossiliensammlung und diente als Luftschutzbunker.



Außerdem gibt es ein Schloss und malerische Ruinen.

 



Sowie hübsche Gassen, idyllische Hinterhöfe und viele Wohnhäuser berühmter Zeitgenossen Goethes.





Wer brachte sie alle hierher und etabliere Weimar als Wiege der Kultur? Herzogin Anna Amalia. Aber dieser Geschichte folgen wir morgen...

Mittwoch, 27. Juni 2018

Erfurt

Erfurt, die Landeshauptstadt Thüringens, ist von Frankfurt aus in gut 2 Stunden zu erreichen und war die letzten zwei Tage der Ausgangspunkt unserer Ausflüge.


Der mittelalterliche Altstadtkern ist wirklich sehenswert. Besonders hübsch ist die Krämerbrücke, bebaut mit Handwerkerhäusern, die heute originelle Läden beherbergen.




Die kleinen Gassen laden zum Entdecken ein und eröffnen immer neue Ausblicke.



Dazu gehört auch die Furt durch die Gera, die man problemlos durchwaten kann.


Martin Luther studierte hier und wurde im imposante Dom zum Priester geweiht.



Heute bevölkern Kika-Maskottchen die Plätze, da der Sender seinen Sitz hier hat.

„Tschick“ - oder die Überlandfahrt

Am zweiten Tag unserer Reise steigen wir vom Zug aufs Auto um. Notgedrungen, denn auf dem Plan stehen mehrere Orte im GeoPark Kyffhäuser. Und der ist mit dem ÖPNV eher theoretisch erschlossen. Gut, das die Bahn auch Flinkster Mietwagen im Angebot hat.


Dank Sperrung der Autobahnauffahrt starten wir unsere Fahrt über Dörfer, die an den Roman „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf erinnern, vorbei an riesigen Feldern und ehemaligen LPG-Ställen. Nicht unweit von hier wurde auf einem dieser Felder die Himmelsscheibe von Nebra gefunden.

Wir wandeln aber eher auf neuzeitlichen Spuren und besuchen als Erstes das Bauernkriegspanorama in Bad Frankenhausen, am Ort der letzen Schlacht des Bauernkrieges. Dieses beeindruckende Monumentalgemälde von Werner Tübke - eines der weltgrößten Tafelbilder - erinnert mit biblischen Allegorien an die kriegerische Natur des Menschen.


Bad Frankenhausen kann nicht nur mit Heilquellen aufwarten, sondern auch mit einem schiefen Turm, der schiefer als jener von PISA ist. Deshalb ist er auch aktuell total eingerüstet, einer der unzähligen Versuche, ihn auf instabilem Boden zu halten.



Das im wahrsten Sinne des Wortes größte Ziel heute ist das Kyffhäuser-Denkmal. Durch den Wald schlängelt sich die Serpentinenstraße bis auf ca. 400m Höhe zur Ruine der mittelalterlichen Reichsburgen.


Auf dem „klingenden Wanderweg“ stiegen wir auf zum Denkmal, das Ende des 19Jh. zu Ehren Kaiser Wilhelms I. errichtet wurde und ihn als Erfüller des Barbarossa-Mythos eines vereinigten Deutschlands preist.

 

Wahrhaft imposant erscheint das Reiterstandbild auf der Anhöhe, von der aus der Blick ins Land schweift.




Morgen steigen wir dann wieder auf die Bahn um und lassen uns weiter chauffieren.

Dienstag, 26. Juni 2018

Eisenach & die Burg aller Burgen...

... natürlich ist die Wartburg damit gemeint.

Nach der Ankunft heute früh am Bahnhof in Eisenach machen wir noch einen kurzen Spaziergang durch das Zentrum, bevor wir den Bus zur Wartburg nehmen.



Dort kommen wir genau passend zur sehr informativen (aber auch kurzweiligen) Führung. Die Burg hat viel erlebt, die heilige Elisabeth, den Sängerstreit - der später die Inspiration zu Tannhäuser lieferte - und das Wartburgfest als Vorläufer der Demokratisierung. 

Fotografix muss 2 € extra zahlen, damit er drinnen auch Fotos machen darf.



So sehen wir die zum Teil sehr prunkvollen Räume nicht nur, sondern können sie jetzt auch präsentieren ;-)



Wir sehen auch den Raum, in dem wohl Luther damals die Bibel in nur 10 Wochen ins Deutsche übersetzt hat als er als Junker Jörg auf der Wartburg versteckt wurde.



Nach so viel deutscher Geschichte wandern wir zurück ins Zentrum von Eisenach und nehmen den nächsten ICE nach Erfurt. 

Doch das ist schon wieder eine andere Geschichte (oder besser ein anderer Blogeintrag)...