Samstag, 31. Januar 2015

"See ya" Wüste, "good day" Regenwald

Nach einer Woche Outback und 1200 Kilometer gefahrener Strecke mit doch durchaus warmen Temperaturen geht es heute wieder weiter.

Wir reisen nordwestlich nach Queensland, den 4. Bundestaat auf unserer Tour. In Cairns erwarten uns zwar kaum niedrigere Temperaturen, dafür aber wesentlich mehr Regen. Dort ist ja auch der Regenwald.


So werfen wir noch einen letzten Blick auf den Uluru und sind gespannt, was uns an der Küste erwartet.


Freitag, 30. Januar 2015

Der große rote Fels

Der Uluru, der rote Sandsteinfels inmitten der flachen Landschaft ist der Grund, warum hier alle hinwollen. Und weshalb es hier 4 Hotels, einen Flughafen und Internet im mittleren Nichts gibt. Und warum wir 7 Minuten vor Parköffnung - um 4:53 Uhr morgens - vor der geschlossenen Schranke stehen (fast wie Donnerstagmorgen bei Aldi).



Dafür sind wir die ersten, die im Stockdunkeln auf den Sonnenaufgangsauassichtsplatz in den Dünen stürmen. Und den Platz in der ersten Reihe zu sichern. Irgendwann kommen dann auch die Busse, aber die meisten Schaulustigen bleiben weit hinten auf der Plattform in Parkplatznähe stehen. Zu uns verirren sich nur noch ein paar weitere eifrige Fotografen. Irgendwann kommt dann auch die Sonne raus.




Kaum ist sie da, wird es heiß. Die großen Walks und der Uluruaufstieg werden ab 8 Uhr früh gesperrt. Jeder Ranger weist darauf hin, genug zu trinken. 


Wir wandern auf der Schattenseite den Uluru entlang, mit literweise Wasser im Rucksack. Aus der Nähe sieht man dann auch, dass der Sandstein keineswegs glatt ist, sondern diverse Löcher, Höhlen und Rillen hat. 

Je weiter die Sonne wandert, um so mehr verändert sich das Farben- und Schattenspiel.
Und zum Sonnenuntergang läuft das Ganze wieder rückwärts. Wir wechseln den Aussichtspunkt und fahren zu den benachbarten KataTjutas, einer Ansammlung mehrerer Sandsteinfelsen, zum Sonnenuntergang.




Mittwoch, 28. Januar 2015

Outback³

170 km rote Staubpiste. Dingos und Riesensalamander. Meteoritenkrater im Nirgendwo. Alles ziemlich spannend hier.

Nach 2 Tagen im Outback und weiteren 600 km Strecke gibt es sogar wieder Internet. Wir sind inzwischen praktisch mitten in Australien angekommen, am Uluru, dem roten Berg.


Bis hierhin haben wir unterwegs kaum Menschen gesehen. Der australische Sommer ist auch definitiv nicht die Hauptreisezeit. Wir planen unsere walks so, dass wir mittags wieder im klimatisierten Auto sitzen. Auch nach Sonnenuntergang sind es noch milde 31 Grad.


Im Kings Canyon, sowie den drumherum liegenden Gorges sind wir daher praktisch alleine. Insbesondere dort, wo die Zufahrten ungeteert sind. Neben den beeindruckenden, immer wechselnden Felsstrukturen gibt es diverses Getier: Steinfarben getarnte Frösche, knallbunte Raupen, rote Riesenameisen und grellgrüne Wellensittiche in Schwärmen. 




Nicht zu verheimlichen: Unglaublich nervige Fliegen und Moskitos, die sich von Kleidung nicht abhalten lassen.


Die roten Felsen werden immer prägnanter. Hier sehen wir jetzt auch, wie sich die Natur von den Buschbränden erholt. Nach zwei Jahren treiben die Büsche aus ihren Wurzeln neu aus. Blumen, deren Samenkapseln sich erst durch das Feuer öffneten, blühen in der nächsten Generation lil.


Am Highway Richtung Süden treffen wir dann wieder auf Busse. Der Uluru hat mit 400.000 Besuchern im Jahr immer Saison. Wir haben 3 Tage eingeplant, um möglichst viele Sonnenauf- und Untergänge mitzubekommen.





Montag, 26. Januar 2015

Outback²

Noch vor ein paar Tagen übernachteten wir in einem Motel mit Blick auf den See und Pelikane. Heute Abend schauen wir auf den roten Rim der Glen Helen Gorge, in dem sich Felswallabys verstecken.



Wir sind früh gestartet: Um 7 Uhr waren es noch angenehme 23 Grad. Unser Weg führte uns nach Westen mit verschiedenen Stops entlang der Flüsse und Wasserlöcher.



Diese haben sich tiefe Schluchten in den Fels gebahnt. Die Flussbetten sind ausgetrocknet.



Kein Wunder, allein heute steigt die Temperatur auf 34 Grad (obwohl es bewölkt ist).
Beim durchwandern können wir nur erahnen, welche Wassermassen bei den seltenen Regenfällen hier durchlaufen.



An den wenigen permanenten Wasserstellen sammeln sich dann Wallabys, gut getarnte Frösche, Zebrafinken und Papageien, sowie diverse interessante Insekten. Wir sehen sogar diese aufrecht laufenden Salamander, die man sonst nur aus dem Fernsehen kennt, vor uns über den Weg laufen.

Suchbild: Finde die Heuschrecke!



Wir proben dabei schon das Offroadfahren - morgen geht es nämlich den ganzen Tag über Schotterpisten, wir fahren dann den Merinee-Loop bis zum Kings' Canyon.

Outback

Der Begriff "Outback" umfasst hier eigentlich alles außerhalb der gängigen Infrastruktur. Für uns ist das in den nächsten 5 Tagen das "Northern Territory", der 3. Bundesstaat auf unserer Tour.

Wir fliegen von unserer letzten Station Adelaide aus ca. 1300 km nach Norden, bis Alice Springs. Die Flugzeuge und Flughäfen werden hier kleiner.



 Die Mietwagen dafür größer, aber die Straßen werden ja auch schlechter.


Und die LKWs werden richtig groß, deswegen haben die auch auf den Pisten im Outback immer Vorfahrt!


Die Temperaturen werden hier auch höher. Heute hatte es z.B. 34°. Gut dass unser neuer Mietwagen wieder eine Klimaanlage hat.

Von hier geht es über einige Zwischenstationen bis zum Uluru (Ayres Rock). Auf dem Weg liegen mehrere Nationalparks, viel rote Erde und natürlich der große rote Felsen selbst.

Die Mitte dieses Kontinents wurde vergleichsweise spät gegen Ende des 19. Jahrhunderts erschlossen. Ab morgen erwarten wir Offroad-Pisten und eher weniger Internet...

Sonntag, 25. Januar 2015

Ein Tag im Park

Heute haben wir mal frei. Und tun das, was die Australier auch an einem Samstag tun: Wir gehen in die Parks. 


Adelaide hat viele Parks und Grünanlagen, in denen sich schon morgens die Fußballer und Stepper-Fittnessgruppe trifft. Unser erstes Ziel: Der Zoo. Oder besser gesagt: Die einzigen Pandas in der südlichen Hemisphäre. 


Als wir eintreffen, sind sie gerade beim Frühstück. Der Futterbambus wird eigens auf 14ha abgebaut, aber der Zoo wirbt um Futterspenden aus den heimischen Gärten. Lästiger Bambuswildwuchs wird vom Zoogärtner auf Wunsch geschnitten und mitgenommen.

Hier sehen wir jetzt auch einige australische Tiere aus der Nähe. Wallabies, Wombats und Zwergpinguine.


Direkt neben dem Zoo liegt der Botanische Garten. Wir sind zugegebener Maßen ziemlich beeindruckt von den Ausmaßen, die ein Ficus (im unteren Bild der Hintergrund: Ficus macrophylla) oder ein Drachenbaum bei guter Pflege annehmen können. Deutsche Büropflanzen sind nichts dagegen.


Auch am Lotosblumenteich lässt sich verweilen.



Das Wetter ist perfekt, mit 25 Grad warm aber nicht zu heiß. Wir genießen das Grün um uns herum, denn ab morgen wartet die rote Wüste auf uns, mit deutlich wärmeren Temperaturen.

Samstag, 24. Januar 2015

Zurück in die Zivilisation

Aus den Adelaide Hills geht es heute wieder zurück in die Zvilisation. Adelaide ist das heutige Ziel unserer Reise. Zuerst geht es entlang der Weinberge, die wir gestern auch schon auf dem Herweg gesehen haben, dann geht es in Richtung Adelaide City.

Hier sehen wir dann auch sehr deutlich die Folgen der Waldbrände, die es hier in diesem Sommer gab.  Der Boden ist schwarz, die Stämme der Bäume ebenso. Die Blätter, die nicht verbrannt sind und zum Teil noch an den Bäumen sind, sind braun - verdorrt. Am gegenüberliegenden Hang sieht man gut, dass nur einzige "Inseln" im Wald noch grün sind, der Rest ist entweder braun oder schwarz. Direkt an der Straße wurden schon einige Bäume gefällt, die wohl eine Gefährdung für den Straßenverkehr waren. Die verkohlten, zersägten Reste liegen noch am Straßenrand.

Wir folgen dem Tal des River Torrens in die Stadt. Bei den ersten Ausläufern der Stadt biegen wir jedoch in den Morialta Conservation Park ein. Ein Naherholungsgebiet von Adelaide. Wir nutzen die Gelegenheit, uns nochmal in der Natur die Füße zu vertreten, bevor wir wieder in der Zivilisation ankommen. Schade, dass der Fourth Creek im Hochsommer nur spärlich Wasser führt, so kann man den Wasserfall leider nur erahnen.



Wir setzen uns wieder ins Auto und fahren endgültig in die große Stadt (1,15 Mio Einwohner). Das Hotel ist schnell bezogen und wir müssen nur noch das Mietauto abgeben. Was uns nach einem kleinen Stau im Stadtverkehr dannn auch gelingt. Nach 1.637 km Linksfahrt haben wir die erste Etappe unserer Reise erfolgreich überstanden.


Zur Belohnung gibt es Mittagessen im Foodcourt einer Mall und Kino schon um 14:00. The Imitation Game mit Benedict Cumberbatch.
 

Freitag, 23. Januar 2015

Die Queen war auch schon hier!

Im hübschen Barossa Valley. Nordwestlich von Adelaide gelegen ist das hier eines der großen Weinanbaugebiete Australiens mit 180 Weinbergen. Es bietet sich an, einfach über die hübschen Landstraßen zu fahren, die sich durch Weinberge und Alleen mit Eukalyptus winden. Fast wie an der Bergstraße.

Zwischendurch kleine Dörfchen, oft von Deutschen gegründet. Und durchaus auch Kuriositäten wie das größte Schaukelpferd der Welt.


Oder einer von mehreren Staudämmen, der aufgrund seiner parabolischen Staumauer "Whispering Wall" genannt wird. Wenn man sich je an einem Ende positioniert und in normaler Lautstärke spricht, kann man über 150 Meter Entfernung problemlos ein Gespräch führen - besser als Handyqualität - und persönlich durch uns getestet.


Und dann gibt es noch einen der größten Rosengärten Australiens, mit 30.000
Rosenstöcken und einem "Chateau" (Erbaut 2002), das von der Queen höchstpersönlich eingeweiht wurde. Das Gebäude selbst besteht aus Betonfertigteilen, aber innen stehen alte Weinfässer - ist also irgendwie auch historisch.


Auf dem Balkon des dazugehörenden Restaurants gibt es dann ein Glas australischen Weins.

Donnerstag, 22. Januar 2015

Kontrastprogramm

Nach mehreren Tagen in der einsamen Natur führt uns unsere Route wieder in die Nähe der Zivilisation. Die Gegend um Adelaide, der Hauptstadt Südaustraliens, ist für hiesige Verhältnisse geradezu dicht besiedelt (auch wenn man hier natürlich in einem eigenen Haus wohnt). Das Klima ist ideal für Landwirtschaft und der Murray-River, der längste Fluss Australiens, versorgt die umliegenden Orte mit Wasser, bevor er ins Meer mündet.
Daher versuchten auch die deutschen Einwanderer hier ihr Glück und gründeten 1839 Hahndorf.

Ein einziges Auswandererschiff mit 40 deutschen Familien landete in Adelaide. Im
Gepäck ansonsten deutsches Handwerkwissen und Weinstöcke. Sie bekamen das Buschland umsonst und es dauerte einige entbehrungsreiche Jahre, es urbar zu machen.


Heute blüht der Ort wie kein anderer, den wir bisher gesehen haben: Hahndorf ist das deutsche Vorzeigedorf in Australien, mit Backstein- und Fachwerkhäusern. Und es gibt echt deutsche Känguruh-Mettwurst!


Wir probieren mittags Bratwürstchen mit Kraut und am Nachmittag einen Bienenstich.


Im Angebot sind auch diverse Schnitzel, Würstchen und Brezeln. Wir entscheiden uns abends für Beef Schnitzel und Fotografix bekommt eine Halbe Hofbräuhaus Dunkel für 15,50 AUD...

 
Zufälliger Weise findet hier heute auch ein Radrennen statt, eine Art kleine Tour de France Down Under. Der Ort ist voll von lokalen Radsportgruppen, so viele Menschen haben wir in der letzten Woche zusammen nicht gesehen. Es wird gewunken und gejubelt und das Fernsehen ist da - und wir sind mittendrin.



Das Murray-Tal ist heute bekannt für seinen Weinanbau, der 20% des australischen Ertrages ausmacht. Das werden wir uns morgen noch näher ansehen....


Dienstag, 20. Januar 2015

Wildlife

Heute durchqueren wir den Coorong National Park. Er zieht sich von Norden nach Süden als Lagunenlandschaft die Küste entlang. Und wir fahren 185 Kilometer geradeaus.


Aufgrund anhaltender Trockenheit sind die meisten Seen inzwischen leider ausgetrocknet, so dass die Landschaft eher eintönig erscheint. 


Trotzdem sehen wir unterschiedlichstes "Wildlife". Känguruhs stehen für ein Foto still.


Rosa Papageien fliegen aus dem Busch auf und viele, viele Pelikane dümpeln auf den Seen.

Auf der ganzen Strecke nur zwei "Ortschaften". Eine davon hat immerhin eine beeindruckende Sehenswürdigkeit, den großen Lobster (gebaut in sechs Monaten in 1979, als sowas in Mode war).


Die zweite hat ein Motel mit Blick auf den See. Und die Pelikane. 







Fahrn, fahrn, fahrn...

Der Titel des heutigen Tages erinnert nicht zufällig an einen Song von wahlweise Kraftwerk oder den Housemartins. Wir fahren weiter nach Westen (und dann ein bisschen nach Norden).

Nach dem Frühstück schauen wir uns zunächst noch einen kleinen Park in Mt. Gambier an, den die Engländer damals praktischer Weise windgeschützt in einem Vulkankrater angelegt haben. Heute gibt es dort einen See, Picknickplätze und neugierige Wallabies (aber jetzt auch nicht wieder so neugiereig, dass sie abgewartet hätten, bis der deutsche Urlauber endlich seine Telebrennweite auf die Kamera geschraubt hatte...).


Die Südwestküste unterscheidet sich jetzt stark von der Landschaft, die wir bisher gesehen haben: Viele kleine Seen ziehen sich bis an die Küste, dort wiederum langgestreckte Buchten mit feinem hellen Sand.


Dazwischen Steppenlandschaft, auf der mal wieder Kühe zu sehen sind. Oder einfach nur Gras. Und kaum Autos, oder Menschen oder Ortschaften. Unser Tagesziel ist Robe, der Urlaubsort für die "Stadtbewohner" aus Adelaide.


Zum Fahren auf der linken Seite (weil doch einige Nachfragen kamen): Im Prinzip natürlich kein Problem, die Anderen machen es ja auch. Zugegebener Maßen dauerte es allerdings schon ein paar Tage, bis die rechte Hand nicht mehr auf der Suche nach der Gangschaltung ins Leere griff und die Linke nicht mehr intuitiv den Scheibenwischer statt den Blinker betätigte. Trotzdem ist es weiterhin hilfreich, wenn der Beifahrer an mögliche Gefahren von beiden Seiten erinnert und nach abenteuerlustigen Känguruhs am Straßenrand Ausschau hält.

Das Tempolimit ist verhältnismäßig hoch, wer mag darf auf schlaglöchrigen Landstraßen 110 km/h fahren. Was die Australier auch gerne tun, während wir Urlaub haben und gemütlich durch die Landschaft tuckern, immer auf der Suche nach der nächsten Sehenswürdigkeit.