2025-07-31

Die Vorzeigestadt

Auf dem Weg nach Chemnitz nehmen wir schnell noch das Museumsgleis im Leipziger Hauptbahnhof mit.



Kurz vor Chemnitz fahren wir dann über das Göhrener Viadukt. Der Blick in's darunter liegende Tal ist sehr malerisch.


Chemnitz war die sozialistische Vorzeigestadt der DDR. 

Zu Ehren von Karl-Marx 1953 entsprechend umbenannt, lassen sich auch heute noch einige Bauwerke der Moderne entdecken.


Chemnitz war und ist aber auch Mittelpunkt von Industrie und Innovation. Das entdecken wir im Industriemuseum.

Im Museum sehen wir auch die Dampflok 98 001, welche in Chemnitz gebaut wurde und schon einen Vorgeschmack auf morgen bietet.


Denn wenn morgen alles nach Plan verläuft, dann fahren wir mit einer Dampflok aus der Baureihe 99.77-79. Auch auf unserer Reise 2018 sind wir mit dieser Baureihe schon gefahren, damals aber auf Rügen.

2025-07-30

Optische Meisterleistung

Jena ist berühmt für Glas und Optik. Und Schiller. Und Goethe.

Wir sehen als Erstes den alten Firmensitz der Zeiss-Werke, der nach der Wende in ein Einkaufszentrum umgewandelt wurde.

Der neue „High-Tech“-Standort entsteht gerade am Bahnhof Jena-West. Fun-Fact für die fotografisch Interessierten: die nächsten beiden Bilder wurden mit einer Zeiss-Optik gemacht.


Am alten Standort verweist noch ein Projektor des Planetariums auf die Geschichte des Gebäudes.

Wir lernen, dass das Unternehmen Carl Zeiss den Chemiker Otto Schott für die Herstellung speziellen optischen Glases gewinnen konnte. Und Ernst Abbe, Physikprofessor in Jena, als erster jene Formel entwickelte, mit der sich die genaue  Brennweite einer Linse berechnen ließ. Auch lernen wir, dass der Firmengründer ursprünglich Carl Zeiß hieß.

Nur etwa 100 Jahre später wurden bereits die Voyager-Sonden losgeschickt, um unser Sonnensystem zu erkunden. Diese Story sehen wir uns im dienstältesten Planetarium der Welt an, in dem heute natürlich auch immer noch ein Planetariumsprojektor von Carl Zeiss steht und den Sternenhimmel projiziert. Das Planetarium feiert nächstes Jahr übrigens seinen 100. Geburtstag.

Schiller und Goethe haben auch ihre Spuren in Jena hinterlassen. Nach Schiller benannte sich die Jenaer Universität, Goethe wurde mit der Einrichtung des botanischen Gartens betraut.


Beim Spaziergang durch die Stadt kann man sich auch durchaus noch vorstellen, dass die beiden hier gemeinsam durch die Gassen wandelten.

2025-07-29

Auf den Spuren des britischen Königshauses

1719 wurde Prinzessin Augusta von Sachsen-Gotha-Altenburg geboren, die 1736 den Prinzen von Wales heiratete - das war quasi schon ein "foreshadowing" a là Shakespeare. Ihre Urenkelin, die künftige Königin Victoria von Großbritannien und Irland, heiratete 1840 Prinz Albert und begründete damit die Dynastie Sachsen-Coburg und Gotha in England.

Im 1. Weltkrieg allerdings war die Verbindung zu Deutschland nicht mehr gerne gesehen. Und so erfand Georg V. das Adelsgeschlecht Windsor, benannt nach dem Familiensitz Windsor Castle, westlich von London. Am 17. Juli 1917 proklamierte der König das neue "Haus Windsor".

Dank der digitalen Fachzeitschriften im Zug können wir uns über den aktuellen Stand des Hauses Windsor informieren.

Das Schloss Friedenstein ist die ehemalige Residenz der Herzöge in Gotha und nimmt mit seinem Garten eine beträchtliche Fläche der Stadt ein.

Im Inneren verbergen sich prunkvolle Räume, allerlei Kostbarkeiten und sogar alte Schriften.



Außerhalb des Schlosses besticht der Ort durch eine komplett sanierte Altstadt.

Und wer noch 50 Cent extra investiert, hat vom Rathausturm einen netten Ausblick über den historischen Kern der Altstadt und das Schloss.



Was wir uns diesmal nicht angesehen haben ist das Deutsche Versicherungsmuseum „Ernst Wilhelm Arnoldi“, im ehemaligen Gebäude der Gothaer Lebensversicherungsbank, sowie die ehemalige Gaststätte Tivoli. In dieser gründete sich 1875 die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP), die sich später in SPD umbenannte. 

2025-07-27

Pandas & Polaroids

Am Bahnhof Zoo befinden sie sich praktisch direkt gegenüber voneinander.

Die Pandas als Publikumsmagnet im Zoo sind zwar nur gemietet, für € 1 Mio. pro Jahr. Aber immerhin scheinen sie Berlin soweit zu mögen, dass sie schon zum zweiten Mal Nachwuchs - „Leni und Lotti“ zur Welt gebracht haben.

Nachdem wir im Zoo genug Niedlichkeit gesehen haben, wechseln wir auf die westliche Seite des Bahnhof Zoo und gehen in die Ausstellung Polaroids in der Helmut Newton Stiftung.

Das Foyer zeigt jedoch weiterhin die ersten fünf von Newtons "Big Nudes".

Die eigentliche Ausstellung zeigt dann nicht nur Aufnahmen aus Helmut Newtons eigener Hand, sondern beschäftigt sich im Rahmen einer Gruppenausstellung generell mit dem Thema Polaroid. So kann man hier z.B. Aufnahmen im eher selten zu sehenden Polaroid-Format 20" x 24" bewundern.


Unter dem Namen Polaroid wird inzwischen sogar wieder Film verkauft, aber bei ca. 22 € für 8 Aufnahmen ist das nichts für jeden Geldbeutel...

Wir holen unser Gepäck am Hotel, werfen einen letzten Blick auf den Vorplatz des Berliner Hauptbahnhofs,

und dann stehen die Signale schon bald wieder auf Abfahrt.