Bad Reichenhall blickt auf eine über viertausendjährige Siedlungsgeschichte zurück, die eng mit der Gewinnung von Salz aus Sole verknüpft ist. Funde im Reichenhaller Raum deuten darauf hin, dass bereits während der Glockenbecherkultur (2600 bis 2300 v. Chr.) eine feste Siedlung und weitverzweigte Handelswege vorhanden waren. Die Sole, die früher in der alten Saline gefördert wurde, hatte einen Salzgehalt von bis zu 26 g/l (das entspricht der natürlichen Sättigung; mehr geht also nicht). Durch Eindampfen an der Sonne (Evaporation) oder Sieden der Sole wird dann das Kochsalz gewonnen. Und in Deutschland hat das Bad Reichenhaller Salz einen Marktanteil von über 50 % (behauptet zumindest die Wikipedia-Seite von Bad Reichenhall).
Wir starten unsere Erkundungen in Sachen Salz am Gradierhaus im Kurpark und lernen dort, dass die Anlage ursprünglich gar nicht als Kuranlage dort gebaut wurde, sondern der Qualitätsverbesserung des Salzes diente. Ab 1846 nutzten die Kurgäste des Bades Achselmannstein die benachbarten Gradierwerke als Freiluftinhalatorium, weil dort die salzhaltige Luft eingeatmet werden konnte.
Anschließend geht es durch den (ziemlich deutschen) Kurpark zur
alten Saline.
Diese gilt heute als Industriedenkmal von europäischem Rang, die Salzproduktion jedoch wurde ab September 1926 in die Neue Saline verlagert.
Wir steigen mit einer Führung hinab in die Saline und lassen uns unter anderem erklären, woher die Stadt ihren Namen hat. An der ehemals salzhaltigsten Quelle ist das folgende Emblem angebracht.
Laut unserer Fremdenführerin steht das Hall für Salz. Die Stadt Reichenhall ist also reich an Salz. Wieder zurück an der Oberfläche, wenden wir unseren Blick Richtung Predigtstuhl, nur um zusehen, dass es zwischenzeitlich nicht wirklich aufgeklart hat.
Wir verwerfen also unseren ursprünglichen Plan, mit der Predigtstuhlbahn zu fahren. Die Bahn ist eine denkmalgeschützte Luftseilbahn auf den Predigtstuhl. Sie nahm 1928 den Betrieb auf und ist damit die älteste im Original erhaltene Großkabinenseilbahn der Welt. Angeblich wird sie zu den weltweit zehn spektakulärsten Seilbahnen gezählt. Wir steigen dagegen in die normale Bahn und fahren nach Berchtesgaden, um einen Blick auf den Watzmann zu werfen.
Der versteckt sich zwar auch in den Wolken, trotzdem ist er wenigstens ein bisschen zu sehen. Wir schlendern ein bisschen durch den Ort und sehen noch etwas Steinsalz im Souvenirshop, welches zumindest früher in dieser Form auch in Berchtesgaden aus dem Berg geholt wurde.
Hmmmmm, sieht fast aus wie Kandiszucker 🤔
AntwortenLöschenHoffentlich landet das nicht im 🫖, falls ihr welches gekauft habt 😉
Keine Gefahr, wir haben nur eine kleine Tüte Salz von der Salinen-Besichtigung als Erinnerung mitgenommen...
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