Montag, 23. Februar 2015

Mt. Cook Basecamp

Über das Wochenende campen wir im Mt. Cook National Park. Mt. Cook ist mit 3755m der höchste Berg Neuseelands. Das 700qkm große Gebiet ist Weltkulturerbe und zu mehr als 1/3 dauerhaft von Schnee und Gletschereis bedeckt. Schon auf unserer Fahrt in das Tal hinein entlang des Pukakisees zeigt sich der Mt. Cook vor blauem Himmel.


Das Wetter ist sehr gut und wir sind früh dran, daher machen wir uns gleich auf den eigentlich als Tagestour für Sonntag vorgesehenen Walk zum Mt. Cook Gletscher. Der Weg führt über mehrere Hängebrücken über die Muränen
und Flüsse, die dieses Tal gebildet haben. 


Der zweistündige Marsch bietet immer neue Ausblicke in das Hochgebirge.


Und er hat sich gelohnt, wir sehen den Mt. Cook von Wolken umspielt und die Gletscherzunge.  Im Gletschersee schwimmen kleine Eisberge.


Auf dem ebensolangen Rückweg ziehen jetzt am Nachmittag die Wolken die Berge hinunter und wir beeilen uns, in den Camper zu kommen.

Der Campground gehört der Kategorie "Standard" an, d.h. es gibt Toiletten und Wasser, aber keinen Strom. Da aufgrund der Trockenheit kein offenes Feuer angezündet werden darf, sitzt man abends nicht bei Kerzenschein, sondern mit Stirnlampe an den Campingtischen.


Am nächsten Morgen ist das Tal komplett wolkenverhangen und von den Bergen nichts zu sehen. Wir machen daher zunächst einen Spaziergang zum 2km entfernten Informationszentrum. Die Anlage ist neu angelegt und beinhaltet auf zwei Etagen eine umfangreiche Ausstellung zum Nationalpark, zur Geologie der Gletscher und zur Geschichte des Bergsteigens in dieser Gegend. Sir Edmund Hillary, dem berühmten neuseeländischen Bergsteiger ist hier ein eigenes Museum gewidmet. 


Das Tal selbst erinnert ein wenig an Südtirol. Eine sehr breite Ebene, vom Gletscher geformt und viele Flüsse, die in die verschiedenen Stauseen an der Ostküste laufen. 


Die Spuren des Gletschers sehen wir dann am Nachmittag auf unserem Walk zum Fuße des Mt. Sefton. Die Sonne kommt doch noch heraus und bescheint das türkisfarbene Eis, die Schneeflächen und Wasserfälle im Berg. Hier sieht man die beeindrucken riesigen Seitenmoränen und kommt den vereisten Hängen so nahe, dass die Geräusche des abschmelzenden Gletschereises zu hören sind.


Der Mt. Cook bleibt heute allerdings hinter den Wolken versteckt.

Vor der Weiterfahrt am nächsten Morgen fahren wir noch in das Tal hinein, das der Tasman Gletscher gebildet hat. Hier bietet sich ein wieder anderes Bild einer Gletscherzunge. Der Gletscher schmilzt rapide ab und bildet seit den 1960er Jahren einen immer größer werdenden See.


Im See schwimmen mehrere Eisberge, so ähnlich wie im isländischen 
Jökulsarlon. Fun Fact: Das 2011er Erdbeben in Christchurch hatte auch hier Auswirkungen: Ein riesiges Stück des Gletschers kalbte in den See.


1 Kommentar:

  1. Dinner bei Stirnlampenschein klingt aussergewöhnlich - wahrscheinlich aber nur für mich als Nicht-Camper!

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