Dienstag, 25. September 2018

Nördlicher geht’s nicht

Der letzte Tag der Reise beginnt in der nördlichsten Stadt Deutschlands direkt an der Flensburger Förde.

 

Das ehemalige Seemannsheim bietet Unterkünfte mit Blick auf den Hafen.

 

 

 

 

Flensburg war ursprünglich Dänisch und daher nicht Mitglied der Hanse, der Handel zu See war aber natürlich ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Insbesondere nach dem Niedergang der Hanse selbst: Rum wurde die bedeutende Handelsware im 18. Jahrhundert und trug zum Wohlstand bei. So ist die Altstadt geprägt von hübschen und repräsentativen Backsteinbauten aus jener Zeit.

 

 

 

 

Die Gegend um Flensburg wurde Ende des 19 Jahrhunderts als Künstlerkolonie entdeckt - weg von der Industrialisierung und zurück zur Natur war das Motto.

 

 

In Sachen Design bildete sich hier eine eigene Form des Historismus aus, der in der Kunstgewerbeschule von Heinrich Sauermann (der ersten Werkstattschule Deutschlands) gelehrt wurde. Heute befindet sich dessen Sammlung auf dem Museumsberg.

 

 

 

 

Sauermann war übrigens einer der Lehrer von Emil Nolde, dem führenden Maler des Expressionismus in Deutschland.

 

Expressionismus findet sich in Flensburg auch in der Architektur. Das „Deutsche Haus“ und der Bahnhof sind im Stil des Backsteinexpressionismus (haben wir uns nicht ausgedacht) erbaut. Danach folgte dann der Backsteinbrutalismus (den Begriff haben wir uns ausgedacht) der in den reinen Brutalismus überging. Alles hier vor Ort zu bewundern.

 

 

 

 

Anfang des 20. Jahrhunderts kam es zur Abstimmung - Deutsch oder Dänisch? Das denkbar knappe Ergebnis führte dazu, dass Flensburg fortan deutsche Grenzstadt war und auch heute noch eine große dänische Minderheit hat. Und so wohnen hier heute die „Punkte“, auch bekannt als Verkehrssünderkartei Deutschlands.

 

P.S.: Reisestatistiken folgen noch...

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