Die Gletscher

Zwei große Gletscher standen noch auf unserem Programm für die Südinsel: Der Fox Gletscher und der Franz Josef Gletscher. Beide liegen 25 km voneinander entfernt im Westland Nationalpark.

 

Besonders an diesen beiden Gletschern ist, dass sie bis in den Regenwald reichen und auf nur 300m ü.n.N. enden. D.h. man kann sie relativ bequem durch eine kurze Wanderung über das ehemalige Gletscherbett erreichen.

Beide Gletscher verändern ihr Volumen vergleichsweise schnell. Als maritime Gletscher sind sie zum einen den hohen Regenfällen an der Westküste ausgesetzt, schmelzen gerade in den tieferen Lagen aber auch schnell ab. Die lässt sich vor Ort durch die Vegetationsgrenze leicht erkennen. 

Wir besichtigen beide Gletscher an unserem sonnigen Ankunftstag.

Beeindruckend ist schon das riesige Flussbett, an dem man die Schwankungen direkt ablesen kann.

Wir kommen auf dem Weg zum Franz Josef Gletscher auch so nah an einen Teil der Gletscherzunge heran, dass wir dem Schmelzprozess praktisch zuschauen können: Laufend rollt Geröll über die Eismasse und fällt in den kleinen See von Schmelzwasser unter der Gletscherzunge.

Wie so oft hier in der Gegend kann das Wetter unglaublich schnell umschlagen: Vom Aussichtspunkt aus sehen wir die Regenwolken ins Tal reinziehen - wir laufen in unseren Regenklamotten raus und sind froh, dass wir beide Gletscher noch bei Sonnenschein gesehen haben.

Und einen guten Stellplatz im befestigten Campground ergattert haben!

Denn der Regen entwickelt sich in der Nacht zu einem kleinen Weltuntergang. Weiter nördlich an der Küste schwemmt er Straßen und Zelte weg. Wir sind nicht die einzigen, die mitten in der Nacht zweifelnd aus dem Fenster schauen - aber der Camper ist wasserdicht. 

Auch am nächsten Morgen ist leider keine Besserung in Sicht und der geplante Helikopterflug auf den Gletscher wird abgesagt. Abermals gratulieren wir uns, dass wir nicht in einem nassen Zelt sitzen - im Bücherregal des Campgrounds findet sich unterhaltsame Lektüre für einen Regentag. Am späten Nachnittag kommt die Sonne wieder raus  und nach und nach auch die Menschen aus ihren Campervans.