Dienstag, 24. März 2015

Von Küste zu Küste

Die Nordinsel hat viele Küsten. Und im Nordosten einen Highway (SH 2) der sich an diesen 360 km entlangwindet. Insgesamt ist diese Gegend eher spärlich besiedelt. Das liegt sicher auch mit daran, dass sie lange Zeit nur schwer zugänglich war und nicht alle Landstriche für Landwirtschaft und Viehzucht geeignet sind. Trotzdem finden sich auch größere Orte, die jeweils ihre Besonderheiten haben.

Napier an der Hawkes' Bay wurde 1931 durch ein Erdbeben zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte komplett im Art Deco Stil.


Zumindest die Fassaden der Gebäude an der Main Street sehen also noch so aus wie in einem alten Film. Und auch einige Details wie Türen, Verzierungen und originale Schaufensterscheiben lassen sich noch finden. 




Leider sind in die meisten Ladengeschäfte inzwischen die üblichen Einzelhandelsketten eingezogen, so dass der Geist der 1930er eher leise durch die Stadt weht.

Weiter die Küste nach Norden entlang fahren wir durch Wälder in unterschiedlichen Stadien: Neben abgeholzten Hügeln bis zum Horizont sehen wir solche, die gerade aufgeforstet wurden. 


Das Holz wird in großen Lastern bis nach Gisborne gebracht. Dort schauen wir dann fasziniert zu, wie gefühlt ein ganzer Wald im Bauch eines Frachtschiffes verschwindet. Ziel ist Japan, wo das Holz zur Herstellung von Papier verwendet wird - Teile der Holzwirtschaft an der Ostküste sind inzwischen im Besitz japanischer Firmen.




In Gisborne sehen wir dann mit als erste auf der Welt den Sonnenaufgang am Sonntag. Wir sind am östlichsten Punkt unserer Reise angekommen. 


Hier traf übrigen auch James Cook auf seiner Reise um Neuseeland zum ersten Mal auf Land, woran diverse Statuen am Hafen erinnern. Leider ging das nicht ganz so glatt wie erhofft, so dass er ohne neuen Proviant weiterziehen musste. Die Bucht heißt seitdem "Poverty Bay".

Laut Reiseführer passiert im Nordosten nicht viel - wir können das bestätigen und fahren an Maisfeldern, Rebstöcken und herbstlich anmutenden Laubwäldern auf dem eher ruhigen Highway nach Norden.


Weiter im Landesinneren hat sogar der ursprüngliche Wald die Hügel zurückerobert, denn die Pioniere unter den Einwanderern gaben es irgendwann auf, das Land in Farmland umzuwandeln - hier wuchs einfach kein Gras für ihre Schafe. Wir passieren Relikte der Versuche, das Land urbar zu machen. Vor allem gewagte Brückenbauten sind heute noch zu sehen.



Die Nordküste wiederum wirkt ähnlich ruhig wie der Osten. Wir sind zwar mitten im größten Kiwianbaugebiet des Landes gelandet, allerdings noch 2 Monate zu früh für die Ernte. Der örtliche Supermarkt bietet daher Kiwis aus Italien an.

Auch hier sind die langen Strände und Buchten die eigentliche Attraktion - unser Campground liegt abgelegen auf einer Halbinsel in den Dünen direkt am Strand.


Hier richtet man sich um uns herum mit großen Campern inklusive Barbecue, Quad und Angelausrüstung häuslich ein um den Spätsommer bei blauem Himmel und Sonnenschein zu genießen. Auch wir bleiben einfach spontan einen Tag länger...


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