Sonntag, 1. März 2015

Die Fjordlands

Die südwestlichen Fjorde machen ca. 1/3 der Landmasse des Südens der Südinsel aus - damit kann man eigentlich nichts anfangen, außer ein Naturschutzgebiet daraus zu machen. Und Wasserkraft, aber dazu später. Wir verbringen hier das Wochenende, denn eine Bootsfahrt durch die "Sounds" ist ein absolutes must-see. So campen wir zwei Tage direkt am Lake Manapouri und planen eine Tagestour durch den "Doubtful Sound" ein.

"Doubtful" deswegen, weil James Cook bei seiner Entdeckung die Tauglichkeit als Hafen anzweifelte. Die Winde wehen hier in der Regel von Westen in den Sound, so dass sein Segelschiff (welches nicht gegen den Wind kreuzen konnte) mangels Ostwind dort schwerlich wieder rausgekommen wäre.

Wir fahren also mit einem Motorkatamaran erst über den See und dann mit dem Bus über den Pass zwischen den Seen und der äußeren Küste. Diese Straße, die jetzt nur von Touristentouren genutzt wird, wurde zum Bau des riesigen Wasserkraftwerks in den 1960ern angelegt. Aufgrund der äußerst entlegenen Lage wurde sie zur teuersten Straße Neuseelands. Und ist doch trotzdem nicht mal geteert. Auf der 22km Strecke sieht man neben Wasserfällen auch zweierelei Arten von Regenwald: Den einen, eher europäisch geprägten im Osten, wo der Regen nicht so häufig hinkommt. Auf der anderen Seite des Passes, zur Küste hin dann die tropischen Pflanzen.
Wir starten früh am Morgen und können so auf der 3 stündigen Bootsfahrt durch den Sound mitverfolgen, wie die Sonne durch die Wolken kommt und diese die Berghänge hochscheucht.


 
Die steilen Hänge sind bewaldet, die Bäume wurzeln dabei auf nur dünnen Schichten von Moos auf dem schroffen Felsen. Der Tag könnte besser nicht sein, statt wolken- und nebelverhangenen Fjorden im Nieselregen - wie es hier wohl häufig der Fall ist - scheint die Sonne auf die grünen Hänge.




Da die Wetterlage es zulässt, fahren wir hinaus bis zur Seemündung und sehen nicht nur ein Kreuzfahrschiff aus der Ferne, sondern auch eine Kolonie von Seelöwen.



Auf der Rückfahrt springen Delfine um das Boot herum und sogar zwei Pinguine schwimmen vorbei. Insgesamt eine sehr beeindruckende Fahrt und definitiv ein Highlight der Reise.




Der Bus bringt uns wieder zurück zum See, macht vorher aber noch einen Abstecher zu den Fallrohren des Wasserkraftwerks. Die Kosten für den Bau des Kraftwerks an dieser entlegenen Stelle waren immens, dafür konnte der ursprüngliche Plan, die zulaufenden Flüsse aufzustauen, vermieden werden. 

Und so können wir das Wochenende in diesem Nationalpark genießen, in dem sogar die fiesen Sandfliegen unter Schutz stehen. So wie das Prachtexemplar von Fliegenpilz, das wir auf unserem Rückweg zum Campground im Wald entdecken.


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