Montag, 16. Juli 2018

Der größte seiner Art

Heute geht es nach Island. Ach nee, wir sind ja mit der Bahn unterwegs. Macht nix, wir besichtigen heute trotzdem den größten (Kaltwasser-) Geysir der Welt.


Ganz reicht die Bahn nicht aus, von Andernach bringt uns ein Schiffchen ein Stück den Rhein abwärts ins Naturschutzgebiet. Es gehört übrigens zur Vulkaneifel, insofern ist die Assoziation zu Island nicht abwegig.



Der Geysir wurde Anfang des 20. Jahrhunderts sozusagen versehentlich aktiviert, bei Bohrungen nach Kohlenstoffdioxid. 



850m tief gingen die Bohrungen. Der Druck in den verschiedenen Lagen des Brunnens variiert, so dass die aufsteigenden Blasen des Kohlenstoffdioxids sich ausdehnen, das Wasser verdrängen und schließlich die Wassersäule aus dem Brunnen drücken.





Das ganze Spektakel dauert überraschend lange! Insgesamt über eine Viertelstunde baut sich der Druck auf und dann wieder ab.


Die Riesenfontaine von über 60m Höhe sorgt dafür, dass alle Neugierigen, die zu nahe stehen, gründlich nass werden.

Schadet aber nichts, denn es ist sozusagen eine isotonische Dusche. Das Geysir-Wasser schmeckt ziemlich salzig, allerdings kaum nach Eisen oder Schwefel, wie es die Färbung der Steine nahelegt.

Dass wir uns hier auf instabilem Boden bewegen, davon zeugt eine Langzeitruine ganz in der Nähe: Das Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich.


1986 erbaut ging es nach 2 1/2 Jahren schon wieder vom Netz, u.a. weil es im erdbebengefährdetem Gebiet liegt. Von der Bahnstrecke lässt sich der Rückbauprozess gerade gut beobachten.

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