Mittwoch, 25. Juli 2018

Die Veste Coburg

Wir haben inzwischen schon viele Burgen gesehen, aber die Veste Coburg setzt neue Maßstäbe. Sie ist nicht nur flächenmäßig eine der größten Burganlagen Deutschlands und im Wesentlichen komplett erhalten, sondern beherbergt eine der bedeutendsten kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen Deutschlands.


All dies ursprünglich im Besitz der Coburger Herzöge (besser bekannt als Sachsen-Coburg und Gotha) die durch geschickte Heiratspolitik europaweit Throne bestiegen. Oder sich als Ministerpräsidenten z.B. In Bulgarien versuchten.


Aber von vorne: erstmal müssen wir uns durch den Wald den steilen Berg hocharbeiten. Nicht umsonst wurde die Veste in ihrem ca. 1000jährigem Bestehen nie erobert.


Vor Ort wissen wir gar nicht, was wir zuerst anschauen sollen. Von der obersten Mauer aus blickt man in den Thüringer Wald und kann sogar die Wasserkuppe in ca. 80km Entfernung erkennen.


Herannahende Truppen konnten so früh erspäht werden und dann kamen die Geschütze in den Wehrgängen zum Einsatz. Also wenn die Truppen dann da waren, denn mit Kanonen im Schlepptau betrug das Tempo damals ca. 2km / Tag.


Gut geschützt verbrachte hier auch Luther (schon wieder Luther) den Sommer 1530 während des Reichstages zu Augsburg.


Im inneren der Burg suchen wir Abkühlung und finden zuerst: Rembrandt! Denn die Sammlung der Veste umfasst in den 220000 Blätter Grafiken über 300 Rembrandts. Viele davon sogar in unterschiedlichen Zuständen der Überarbeitung.


Gesammelt wurden aber nicht nur Grafiken. Beim Rundgang durch die teilweise eingerichteten Räume sehen wir nur etwa ein Drittel dessen, was in den Archivkammern der Stiftung ruht.


Allerdings mussten damals ja auch viele Schlösser und Burgen damit bespielt werden.


Der Fundus beinhaltet neben der typischen Orden- und Münzsammlung bspw. ausgefallene Tischdekoration und schmückende Prunkrüstungen.


Und Säle voller Sakralkunst, u.a. war Lucas Cranach d.Ä. hier als Hofmaler tätig.

Dann war da noch die Sammlung von Glaskunst durch die Jahrhunderte bis in die Neuzeit.


Nicht zu vergessen die Waffen und Jagdwaffen.


Sowie Kutschen und Prinzessinnenschlitten, die bis ins 16. Jahrhundert datieren.


Der Rest des Zeugs kam erst mal auf den Speicher.


Rechtzeitig vor Toresschluss schaffen wir es dann wieder hinaus in den Hofgarten und zurück in den Ort.

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