Donnerstag, 2. August 2018

Cottbus, die zweisprachige Stadt

Cottbus stand ja gar nicht auf unserer Liste. Aber wo wir schon mal hier sind, können wir doch mal schauen......


Der Bahnhof ist eine einzige Baustelle und von außen kaum zu erreichen, ebensowenig der ÖPNV ins Stadtzentrum.


Doch so leicht sind wir nicht zu entmutigen. Zweisprachige Straßenschilder weisen den Weg.


Warum zweisprachig? Um Cottbus herum aber auch in Bautzen leben die Sorben und als nationale Minderheit wird Sprache und Brauchtum in diesen Gebieten unterstützt.


Ansonsten hat es Cottbus auf den ersten Blick schwer, nach Görlitz zu beeindrucken. Auch wenn hier in den 1980er Jahren eine eigene Plattenbauserie entworfen wurde, um die kriegsbedingten Lücken in der Altstadt einigermaßen ansehnlich zu füllen.


Zentrale Plätze überzeugen aktuell leider nicht wirklich.

Andererseits sind schon viele der alten Bauten saniert und lassen erahnen, dass Cottbus mit Beginn der Industrialisierung und als Knotenpunkt der Eisenbahnstrecken im 19. Jahrhundert florierte.


In der DDR wurde das Gebiet im Cottbus zum wichtigsten Braunkohle- und Energielieferanten. Der Tagebau schränkte übrigens die Siedlungsgebiete der Sorben ein. Auch heute noch wird das Kraftwerk Jänschwalde überwiegend mit Braunkohle befeuert und verursacht damit die vierthöchste Treibhausgasemission aller europäischen Kraftwerke.


Trotzdem entdecken wir in Cottbus noch ein sehr originelles Bauwerk. Das Staatstheater, das einzige staatliche Theater in Brandenburg.


Der eigenwillige Baustil erinnert an ein Cross-Over von Jugendstil und Bauhaus, garniert mit barocken Engelchen und Sphinxen.


Offiziell heißt das dann „sezessionistischer Jugendstil“. Wir sind gebührend beeindruckt.

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