Sonntag, 12. August 2018

Die Burg zum Buch - Schloss Lichtenstein

Wilhelm Hauff, wie schon erwähnt Student in Tübingen, schrieb nicht nur Märchen, sondern auch den historischen Roman „Lichtenstein“. Dieser schildert den Kampf des Herzogs Ulrich von Württemberg gegen den Schwäbischen Bund. Dabei spielt die damals noch fiktive Burg eine besondere Rolle.


Die ursprüngliche Burg wurde bereits im Mittelalter zerstört. Heute sind im grünen Laubwald nur noch die Überreste zu finden.


Hauff‘s Buch lies diese Zeit wieder aufleben und beeindruckte Wilhelm Graf von Württemberg so sehr, dass dieser 1840 das Gelände der Burgruine kaufte und dort sein kleines eigenes Schlösschen errichten lies. Nicht so repräsentativ wie die Burg Hohenzollern, die etwa zur gleichen Zeit entstand, aber doch dem Aussehen nach eine echte, trotzdem handliche Ritterburg.


Es gibt sogar eine Bastion, allerdings sind die Mauern gerade mal so zwei Meter hoch, würden also keinen Angreifer beeindrucken.


Müssen sie auch gar nicht, denn die Burg sollte vor allem zur Aufbewahrung der Sammlung von Kunstgegenständen des Grafen dienen. Und natürlich für Feste aller Art genutzt werden.


So sehen die Gebäude auch wirklich hübsch aus, insbesondere das Hauptschloss, dass auf hellem (lichtem) Jurastein thront. Sie zählen zu den besten des romantischen Historismus in Deutschland.


Alles dank eines Dichters, den sicher auch die Natur hier auf der schwäbischen Alb inspirierte. Und eines Grafen mit viel Geld.


Wie auf einer richtigen Burg, so dürfen auch hier die Kanonen in der Sammlung nicht fehlen. 


Lange unbekannt, aber wahr: Geschütze ganz anderer Art, nämlich Nuklearsprengköpfe, lagerten hier in der Gemeinde dann hundert Jahre später, bis das Munitionslager 1991 aufgelöst wurde. 

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